Unsere Hauptsonderschau führte uns im Jahr 2014 zum zweiten Mal in die lichtdurchflutete Messe-Arena von Halle (Sachsen-Anhalt). Gemeinsam mit den Sondervereinen der Schautauben, den Show Homern und den Show Racern sowie den Züchtern der Niederländischen Schönheitsbrieftauben und den Polnischen Ausstellungsbrieftauben führten wir unter einem Dach eine wirklich gelungene HSS durch. Unter der Leitung von Zuchtfreund Wolfgang Reinhardt wurde eine wunderbare Ausstellung auf die Beine gestellt. Vielen Dank an Zuchtfreund Reinhardt mit seiner Mannschaft für die Durchführung dieser gelungenen Veranstaltung.

Bei der HSS der Giant Homer wurden 313 Tiere in der Seniorenklasse und 27 Tiere in der Jugendgruppe in 32 Farbenschlägen präsentiert. Besonders erfreulich war, dass fast alle Spitzenzuchten und auch unsere niederländischen und ungarischen Zuchtfreunde bei der HSS mit Tieren vertreten waren. Nach der etwas dürftigen Vorstellung besonders im blaubindigen und weißen Farbenschlag in Leipzig war bei der HSS ein deutlicher Qualitätssprung besonders in diesen beiden Farbenschlägen zu erkennen, aber auch in den meisten anderen Farbenschlägen waren typische Giant Homer mit der geforderten kurzen, kompakten Form und den entsprechenden Köpfen zu finden. Für die Bewertung zeigten sich die Preis- und Sonderrichter Marcus Trepte, Hartmut Schlechte, Karsten Gehrmann und Patrick Römer sowie Arndt Trepte als Obmann verantwortlich. Nachfolgend geben die Preisrichter eine kurze Einschätzung zu den einzelnen Kollektionen und geben hilfreiche Tipps zur Verbesserung unsere Giant Homer.                 

Dr. Patrick Römer


Den Anfang von meinem Bewertungsauftrag machten die 32 jungen blauen 1,0. Die Tiere zeigten größtenteils die geforderte waagerechte Haltung, sg Standhöhe sowie ansprechendes Kopfprofil. Auch konnten die meisten Tiere mit einem straffen Gefieder überzeugen. Bei einigen Tieren wurde eine kürzere Hinterpartie gewünscht und auf eine vollere Unterbrust wurde hingewiesen. Verstärkt muss auch wieder auf einen stumpferen Schnabelschluss Wert gelegt werden und auf eine bessere Rückenabdeckung musste bei einigen Vertretern hingewiesen werden. Tiere mit fehlender Brustfülle sowie Zeichnungseinlagerungen in der Schildgrundfarbe mussten mit unteren Noten vorliebnehmen (V 97P: Michael Sachse, HV 96P: ZGM Römer).


1,0 blau mit schwarzen Binden mit V 97P bei der HSS bewertet vom Zuchtfreund Michael Sachse.

Die drei gezeigten alten blauen 1,0 überzeugten in den Form- und Kopfpunkten. Das Gefieder hätte jedoch insgesamt straffer sein können. Einen feinen Vertreter zeigte Michael Beuke mit HV. Dieser 1,0 wurde später zum Champion bei den alten Täubern gewählt.

Die 36 jungen blauen Täubinnen stellten eine sehr hohe Qualität dar und unterstrichen damit, warum der blaue Farbenschlag bei unseren Giant ́s zur Zeit den höchsten Zuchtstand aufweist. Feine kurze Typen mit keilförmigen Körpern und glattem Gefieder sind hier ein Muss für Bewertungen über 95 Punkte. Wie schon bei den 1,0 musste verstärkt auf mehr Schnabelsubstanz hingewiesen werden. Auch hätten einige Damen über der Warze eine Idee gefüllter sein können, damit der typische kurz, gewölbte Giant Homerkopf im Profil besser zur Geltung kommt. Weiterhin wurden häufig auf mehr Standhöhe, schmaleren Schwanz und eine vollere Unterbrust hingewiesen. Tiere mit spitzen und langen Gesichtern oder starken Kehlfalten ließen kein sg mehr zu (V 97P: Michael Sachse, ZGM Patrick & Reinhard Römer, HV 96P: Henry Radke, Michael Sachse).

0,1 jung in blau mit schwarzen Binden vom Zuchtfreund Henry Radke auf der HSS mit HV 96P bewertet.

4 alte Täubinnen in blau bildeten eine sehr ausgeglichene kleine, typhafte Kollektion mit feinen Form- sowie Größenpunkten. Wünsche gab es in einem kürzeren Gesicht sowie im glatteren Kehl- und Halsgefieder Bei den 10 männlichen Vertretern des blau-gehämmerten Farbenschlages wurden teilweise sehr typhafte Köpfe gezeigt. Prima breite, kurze und gerundete Köpfe mit der geforderten Schnabelsubstanz beeindruckten und suchen ihres gleichen. Bei dem Farbenschlag fällt auf, dass einige Tiere schon recht stark den Hals „einziehen“. Hier muss unbedingt gegengesteuert werden, da ein mittellanger, keilförmiger Halsaufbau bei unseren Giants gefordert wird (V 97P: ZGM Patrick & Reinhard Römer, HV 96P: Klaas de With, ZGM Patrick & Reinhard Römer).

Marcus Trepte

1,0 alt im Farbenschlag blaugehämmert von der ZG Patrick und Reinhard Römer bei der HSS in Halle mit HV 96P bewertet.


Zur Hauptsonderschau der „Giant Homer Freunde“ am 12. - 14. Dezember 2014 in Halle erhielt ich einen Bewertungsauftrag von 83 Tieren, davon blieben 5 Käfige leer. Die 10 Täubinnen im blaugehämmerten Farbenschlag zeigten sich fast alle positiv in Form, Stand, Haltung und Kopfpunkten. Auf etwas mehr Halslänge sollte geachtet werden. Punktabzüge gab es für fehlende Brust- und Schulterbreite sowie bei unkorrekter Steuerfederstruktur (HV 96P ESAL und 2x sg 95P E, ZGM P. und R. Römer sowie sg 95P SE, Klaas de With).

8,3 in Blau-dunkelgehämmert konnten nicht ganz überzeugen. Hier sollte bei recht guten Formen auf mehr Schnabelsubstanz, Rückendeckung und festere Warze geachtet werden. Ständig aufrechte Haltung, rostige Bindenfarbe Zehenbefiederung und unkorrekte Federstrukturen mussten bemängelt werden. (sg 95P E J. Schliwka)

Die in 0,2 Blaufahl mit dunklen Binden und 0,1 Blaufahl ohne Binden gezeigten Tiere waren ansprechend in Form, Stand und Haltung. Mehr Schnabelsubstanz, festere Halsfeder und sauberere Schildfarbe wurden hier gefordert (sg 94P Z, E. Plank).

Überzeugend in Form, Stand und Kopfform waren die gezeigten 2,2 in Braunfahl mit Binden (V 97P: K. Gehrmann). Mehr Unterschnabelsubstanz und Halslänge sowie sattere Farbe und mehr Rückenschluß wurde bei den schwarzen Giants gewünscht (sg 94P EP für Klaas de With und sg 94P ZP für M. Rickmann).

1,0 jung in Braunfahl mit Binden von Karsten Gehrmann bei der HSS mit V 97P bewertet.

Mit 4,3 gemeldeten, alle im sg-Bereich liegenden, Tauben zeigte sich der rote Farbenschlag. Mehr gerundeter Vorkopf, sattere Schwung- und Schwanzfarbe und mehr Rückendeckung waren hier die Wünsche (sg 94P EP und sg 94P Z für F. Brandmüller und sg 94P Z, M. Häusler). Eine schöne 0,1 in gelb von M. Häusler unter den roten, bewertet mit sg 95P, durfte leider keinen Preis erhalten, da sie in der falschen Klasse stand.

Ausgeglichen in Form, Stand und Haltung sowie Farbe und Auge zeigten sich 4,8 Gelbe. Gewünscht wurde hier mehr Unterschnabelsubstanz, festeres Gefieder und mehr Rückenschluß (sg 95P E und sg 95P SE für J. Bischoff).

Wie im gelben Farbenschlag zeigten sich ebenfalls die 3,2 dominant-roten in Vorzügen und Wünschen (2 x sg 95P E für E. Motz).

Die 1,3 Andalusierfarbenen konnten in Form, Stand, Haltung, Kopfform und Farbe gefallen. Auf mehr Rückendeckung sollte geachtet werden (HV 96P, Klaas de With).

1,0 Andalusierfarbig von unserem niederländischen Zuchtfreund Klaas de With auf der HSS in Halle mit HV 96P bewertet.

Am Ende meines Bewertungsauftrages standen 5,4 indigo mit Binden und 1,0 ohne Binden. Überwiegend schöne Tiere in Form, Kopfpunkten, Farbe und Augen. Auf glattere Warzen und festeres Halsgefieder sowie abgedeckteren Rücken musste hingewiesen werden (V 97P EBSV: J. Suk, HV 96P GSE: P. und R. Römer).

1,0 alt in der Farbe indigo mit Binden ausgestellt von der ZG Patrick und Reinhard Römer bei der HSS in Halle mit HV 96P bewertet.

Eine prima 0,1 jung in der Farbe indigo mit Binden ausgestellt von unserem Zuchtfreund Jan Suk bei der HSS in Halle mit V 97P bewertet.

Zusammenfassend zu meinen beiden Bewertungsaufträgen in Paaren und auf der HSS möchte ich auf folgendes, alle Farbenschläge Betreffendes, hinweisen: Wir wollen laut Standard „eine im Gesamteindruck kräftige, kurze, breite, zum Schwanzende hin keilförmig verjüngende mit waagerechter Haltung, substanzvollem Kopf mit ununterbrochener Bogenlinie“ Taube züchten und auch so weiter erhalten. Zu grobe Körper mit meist schwammigen Griff und damit verbundene, mangelhafte Rückendeckung sollten nicht unser Ziel sein. Unsere schöne Rasse ist jetzt noch bei den meisten und erfolgreichen Züchtern vital, zuverlässig in Brut und Aufzucht und das wollen wir erhalten. Nicht der Größte, sondern der in seinen Rassemerkmalen harmonischste Giant Homer ist der Schönste.

Gut Zucht für 2015 Hartmut Schlechte


Bei der HSS in Halle hatte ich die Aufgabe die rotfahlen und gelbfahlen Farbenschläge in der Seniorenklasse und die komplette Jugendgruppe zu bewerten.

Den Anfang meines Bewertungsauftrages machten die 11,8 Giant Homer im Farbenschlag Rotfahl mit Binden. Die Tiere in diesem Farbenschlag zeigten sich in einer sg-Durchschnittsqualität, wobei zu den ganz hohen Bewertungsnoten oft ein paar Nuancen fehlten. Die Körperhaltung, Schulterbreite und auch die Scheitelhöhe war bei den 1,0 sehr gut und es waren auch schon einige Tiere mit der entsprechenden Körperkürze anzutreffen. Dennoch gab es einige Wünsche, so dass fast alle Tiere in der Klasse der 1,0 rotfahl mit Binden zwischen sg 93P und 95P bewertet wurden. Die häufigsten Wünsche bei den Täubern waren: Hinterpartie kürzer, Schnabel stumpfer und Unterbrust vorgewölbter, Auch die Schildfarbe sollte bei einigen Tieren reiner sein. Den besten 1,0 in dieser Farbe zeigte A. Trepte (sg 95P).

Bei den rotfahlen Täubinnen zeigte sich ein ähnliches Bild, bis auf drei Tiere wurden alle mit sg bewertet. Nur ein „Ausreißer“ nach oben und zwei nach unten. Auch bei den Täubinnen war die Haltung, die Frontbreite und die Scheitelhöhe sg. Zur Abstufung im sg-Bereich führten die Wünsche Hinterpartie kürzer, Hinterhalsführung rassetypischer, Rücken abgedeckter bzw. Vorkopf gewölbter. Unsaubere Schildfarbe und starke Halsfalten führten zur Note „G“. Die herausragende 0,1 zeigte A. Trepte, bei ihr hatte ich nur einen kleinen Wunsch nach einer durchgefärbteren Kopffarbe (HV 96P).

0,1 jung im Farbenschlag rotfahl mit Binden von unserem Zuchtwart Arndt Trepte. Bei der HSS in Halle mit HV 96P bewertet.

Die beiden rotfahl-gehämmerten Tiere (1,1) präsentierten sich mit sg-Standhöhe, Scheitelhöhe und Augenfarbe. Die Wünsche bei den beiden Tieren waren Unterbrust voller, Hinterpartie kürzer und Hämmerung aufgelockerter, denn man hätte beide Tiere auch in die Klasse der Rotfahl-dunkelgehämmerten stellen können. Dem 1,0 fehlte die typische Vorkopfwölbung, so dass er mit „G 91P“ bewertet wurde.

8,7 Giant Homer wurden in der Farbe rotfahl-dunkelgehämmert gezeigt. Erfreulich, dass in der gesamten Kollektion kein G-Tier zu sehen war. Aber zahlreiche Wünsche führten zur Abstufung im sg-Bereich. Die Haltung, Scheitelhöhe, Schulterbreite und Schnabelsubstanz war bei den meisten Vögeln sg. Der Wunsch, Hinterpartie kürzer, war bei fast allen 1,0 zu lesen. Die weiteren Wünsche waren: farblich reiner, Unterbrust voller, Hinterhalsführung edler und Rücken abgedeckter. Den besten 1,0 zeigte M. Trepte, dieser wurde mit sg 95P bewertet. Die 7 Täubinnen zeigten sg-Standhöhe, Körperhaltung, Scheitelhöhe und Verjüngung und auch eine sg-Augenfarbe. Die Wünsche bei den Täubinnen waren: Unterbrust voller, Hinterpartie kürzer und Schwingenlage exakter. Die beste 0,1 zeigte ebenfalls M. Trepte, bei ihr hätte ich mir das Halsgefieder nur noch straffer gewünscht (HV 96P).

 

0,1 rotfahl-dunkelgehämmert von unserem Zuchtfreund Marcus Trepte bei der HSS in Halle mit HV 96P bewertet. Erfreulich das es auch eine echte dunkel-gehämmerte Täubin war.

Nur 1,2 Giant Homer standen in der Farbe dominant-gelb. Stand, Frontbreite, Körperhaltung und Verjüngung waren bei allen Tieren sg. Die Schnabelsubstanz, das lockere Halsgefieder und die Körperlänge führten zur Abstufung im sg-Bereich und in einem Fall sogar zu „g“, da das Halsgefieder zu locker und faltig war.

Bei den 7,6 gemeldeten Gelbfahlen mit Binden fehlten leider 4 Tiere. Die gezeigten Tiere wurden bis auf einen 1,0 alle mit sg und in einem Fall sogar mit HV bewertet. Die Standhöhe, Schulterbreite und Scheitelhöhe sowie die waagerechte Körperhaltung war bei den meisten 1,0 sg. Die Wünsche die zu den einzelnen Bewertungsnoten bei den Täubern führten waren: Schwanz schmaler, Hinterpartie kürzer, Unterbrust voller, Halsgefieder straffer und Augenfarbe intensiver. Hier waren einige Tiere zu sehen, welche nicht die typische Augenfarbe zeigten, was in einem Fall zur Note „g 92P“ führte. Auch die Täubinnen im Farben- schlag gelbfahl mit Binden waren von sg-Qualität. Überragend war die 0,1 im Käfig vom Züchter F. Schröter, die mit HV 96P bewertet wurde, nur die Kehle hätte ich mir bei diesem Tier noch etwas besser ausgeschnitten gewünscht. Leider war es eine alte 0,1, die in einem Käfig einer jungen 0,1 stand und auf Grund der Regularien der Ausstellungsleitung durfte sie deshalb keinen Preis bekommen (Schade). Eine weitere 0,1 alt, ebenfalls von Frank Schröter hätte ich mir farblich reiner und im Stand etwas freier gewünscht (sg 95P).

Die 0,1 in gelbfahl mit Binden ein überragendes Tier in diesem Farbenschlag vom Züchter Frank Schröter. Bei der HSS in Halle mit HV 96P bewertet.

Je ein Vogel im gelbfahl-gehämmerten und im gelbfahl-dunkelgehämmerten Farbenschlag zeigten sich von sg-Qualität mit waagerechter Haltung, sg-Scheitelhöhe und Schulterbreite. Die Wünsche Halsgefieder glatter, Hinterpartie kürzer und Schnabel stumpfer führten zu den sg-Bewertungen. Drei Aschfahle 1,0 standen zum Abschluss meines Bewertungsauftrages in der Seniorenklasse. Hier präsentierte sich der erste Täuber prima, leider hatte er einen starken Fußballen, so dass er mit u 0 bewertet werden musste. Die beiden anderen 1,0 wurden mit sg 94P bewertet.

1,0 alt in der Farbe gelbfahl-dunkelgehämmert. Ein prima Formentier mit substanzvollen Schnabel. Nur das Halsgefieder hätte unbedingt glatter und straffer sein müssen. Das Tier vom Züchter Marcus Trepte wurde bei der HSS mit sg 94P bewertet.

Danach hatte ich die Aufgabe, die 27 Tiere in der Jugendgruppe zu bewerten. Leider standen die Tiere am anderen Ende der Halle, so dass ein direkter Vergleich mit den Giant Homern in der Seniorenklasse schwierig war. Dennoch habe ich versucht die Tiere wohlwollend zu bewerten und habe das Gute an den Tieren in den Vordergrund gestellt. Die 5,4 Tiere in blau mit schwarzen Binden präsentierten sich bis auf 2 Tiere in sg-Qualität und höher. Bei den 1,0 war die Scheitelhöhe, Schulterbreite, die Grundfarbe und Binden sowie die Augenfarbe sg. Zur Abstufung führten die Wünsche: Hinterpartie kürzer, Schnabel stumpfer, Flügellage straffer und Nackenabgang harmonischer (sg 95P, M. Röser). Die 4 Täubinnen in blau mit schwarzen Binden waren von sg-Qualität, herausragend war die 0,1 im Käfig 3946, welche mit HV 96P (M. Röser) bewertet wurde. Hier hatte ich nur einen kleinen Wunsch in der Schwingenlage. Es folgten die 2,3 Giant Homer in rotfahl mit Binden. In dieser Klasse befanden sich 2 braunfahle Tiere, die mit „falsche Klasse“ gekennzeichnet werden mussten und damit nicht bei der Preisvergabe berücksichtigt werden konnten. Von den beiden rotfahlen Täubern zeigte sich einer in sg-Form, der andere war im Schnabel zu schwach und spitz und musste mit g 92P bewertet werden. Die eine wirkliche rotfahle Täubin zeigte sich mit prima Körpertiefe und Verjüngung mit sg-Haltung, aber auch hier wünschte ich mir den Schnabel unbedingt stumpfer und massiver (sg 94P, L. Jöhren). Die rotfahl-dunkelgehämmerten zeigten sich in sg-Durchschnittsqualität ohne Ausreißer. Am besten präsentierten sich der alte Täuber und eine junge Täubin, die beide die Bewertung sg 95P (L. Jöhren) erhielten. Die Wünsche mehr Schnabelsubstanz, Vorkopf gewölbter, Brust voller und sollte mehr Hals zeigen, führten zur Abstufung bei den rotfahl-dunkelgehämmerten Giant Homern in der Jugendgruppe. Die 5 weißen Giants in der Jugendgruppe hätte ich mir insgesamt etwas kräftiger gewünscht, denn die Formenanlagen und Kopfprofile waren sg. Besonders die schwächeren Schnäbel und die etwas längeren Hinterpartien führten zur Abstufung bei den Weißen in dieser Gruppe. Die beste 0,1 in Weiß zeigte M. Jöhren, diese wurde mit sg 95P bewertet. Zum Abschluss hatte ich 3 Schimmel in Blau mit schwarzen Binden zu bewerten. Überragend war die Täubin, hier hatte ich nur einen kleinen Wunsch in der Hinterhalsführung (HV 96P, M. Röser).

Ich wünsche allen Zuchtfreunden „Gut Zucht“ für das Jahr 2015 und freue mich auf ein Wiedersehen zur Jungtierbesprechung in Moritzburg.

Dr. Patrick Römer


Den Anfang meines Bewertungsauftrages bildeten 4 Indigo-gehämmerte der ZG Römer. Diese zeigten alle geforderten Rassemerkmale, besonders einen massiven Schnabel. Wünsche nach besseren Halsaufbau und freieren Stand führten zu Punktabzügen. Auch sollte die Hämmerung bei einigen Vertretern klarer sein. Die Kollektion der 9 Indigo-dunkelgehämmerten konnte das Niveau der vorangegangenen Klasse nicht erreichen. Deutliche Defizite hatten die meisten im Vorbrustbereich. Diese muss ausgeprägter und unter dem Flügel erkennbar sein. Weitere Verbesserungen sind in der geforderten Schnabelsubstanz, festerer Halsfeder, strafferer Flügelhaltung und kürzerer Hinterpartie für eine höhere Benotung erforderlich. Die erfreuliche Ausnahme bildete die Alttäubin der ZG Römer. Ein kleiner Wunsch nach einer noch glatteren Halsfeder führte zur Note hervorragend. Eine Täubin Indigofahl-gehämmert (reinerbig) wurde mit sg 93 bewertet. Hier sollte der Vorkopf kürzer und gewölbter sein. Auf straffere Flügelhaltung ist zu achten.

Die Championtäubin bei den 0,1 alt im Farbenschlag indigo-dunkelgehämmert. Von der ZG Patrick und Reinhard Römer bei der HSS mit HV 96P bewertet.

6 gescheckte Giant Homer zeigten die gesamte Palette dessen was einen guten von einem weniger guten Giant Homer unterscheidet. Untere Noten gab es für Halsfalten, hängende Schwingen oder gebrochene Augen. Besonderes Augenmerk sollte auf stärkere Schnäbel gelegt werden. Form, Stand und Haltung, sowie Farbverteilung konnten gefallen (HV 96P 1,0j. M. Häusler).

 

Ein junger Täuber im gescheckten Farbenschlag (schwarz-gescheckt). Das Tier vom Zuchtfreund Martin Häusler wurde bei der HSS in Halle mit HV 96P bewertet. 

Eine stattliche Anzahl von 30 Weißen bildete ebenfalls den gesamten Rahmen an Wünschen und Mängeln ab. In der Reihe der 14 jungen Herren standen Vertreter mit kurzen, keiligen Körpern und enormer Schnabelsubstanz, sowie fester Feder, aber auch Vertreter mit fehlender Schnabelstärke, Scheitelhöhe, zu grober Warze und unkorrekten Warzenübergang. Weitere Wünsche bezogen sich auf glatteres Halsgefieder, reinere Läufe und mehr Hals zeigend (V 97P J. Wolfgram). Die Klasse der 14 Jungtäubinnen war ausgeglichener, mit nur wenigen unteren Noten. Ein mustergültiges Formtier mit prima Kopfprofil und super glatter Feder war im Unterschnabelbereich aber zu stark verbissen und erhielt eine dieser unteren Noten (J. Wolfgram). Häufig bezogen sich die Wünsche auf einen besseren Warzenübergang und mehr Scheitelhöhe, mehr Frontbreite und Vorbrust, sowie strafferes Gefieder (HV 96P, E. Plank). Die 1,1 Alttiere verkörperten das derzeitige sg-Niveau dieses Farbenschlages.

1,0 in Weiß, Champion in der Klasse der jungen Täuber. Bei der HSS in Halle mit V 97P bewertet. Vom Züchter Jürgen Wolfgram. 

Bei den 23 gemeldeten Blauschimmel mit schwarzen Binden war das Qualitätsniveau am weitesten gestreut. Von den 6 gemeldeten Jungtaubern wurden nur 5 vorgestellt und darunter war noch ein Alttier. Von den 4 Jungtieren erhielten 2 nur gut wegen Kehlfalte bzw. wegen zu langem und spitzem Vorkopf. Die Wünsche bezogen sich auf abgedecktere Rücken, Schnabel massiver und Vorbrust markanter. Die zwei sg, und dann noch 95Pkt., zeigen das andere Bild. Die 5 Alttäuber zeigen die Probleme des Farbenschlages deutlich. Kehl- oder Kropffalte, stark offener Rücken oder zu lockeres Gefieder lassen keinen großen Spielraum. In der Wunschspalte öfter vermerkt, Kehle freier, Schimmelung deutlicher und Flügelhaltung fester. Auch in diesen Farbschlag waren die Mädels ausgeglichener. Hier standen zwei feine Formtiere mit prima Kopfpunkten. Einmal HV an M. Beuke mit kleinem Wunsch in der Farbe, sowie V 97P an E. Plank. Wünsche bei den anderen Tieren waren im Halsaufbau, kürzerem bzw. massiverem Schnabel oder der Flügelhaltung formuliert. Die 5 0,1 alt bewegten sich alle im sg Bereich, ohne ein absolutes Spitzentier in ihrer Reihe zu haben. Wünsche nach mehr Halslänge, Scheitelhöhe und glatterer Halsfeder waren vermerkt. Farblich muss der Farbenschlag insgesamt, aber auch die Tiere selbst, ausgeglichener werden. So standen Tiere mit zu intensiver Blaufärbung, welchen mit zum Teil weißen Bäuchen, gegenüber. Bei beiden geht der Schimmelfaktor verloren. Auch sollten die Binden rein schwarz sein.

Junge Täubin im Farbenschlag blauschimmel mit schwarzen Binden vom Züchter Michael Beuke. Bei der HSS in Halle mit HV 96P bewertet. 

Bei den Exoten oder besser seltenen bzw. nicht anerkannten Farbenschlägen machte ein alter 1,0 in rotfahl-schimmel mit Binden (sg 93P) den Anfang. Er hatte seine Vorzüge in der Haltung und im Schnabel. Stand freier, Hinterpartie kürzer und weitere kleinere Wünsche bildeten die Note.

Der alte Gelbfahl-schimmel war ein Klasse Vertreter (sg 95P). In der AOC-Klasse machten 1,1 andalusierfarbig-reinerbige den Anfang. Form, Haltung, Stand und Farbe konnten gefallen. Verbesserungswürdig sind der Halsaufbau und das Kopfprofil. Ihnen folgten drei junge Damen, und zwar eine prima junge Schwarze mit weißer Schnippe (sg 95), der ein noch festeres Halsgefieder gut getan hätte, eine junge blau-gehämmerte Schimmeltäubin mit Wunsch nach markanterer Vorbrust und kürzeren Vorkopf sowie ein Traumtier! Eine hochfeine rubella-gescheckte Jungtäubin von M. Häusler, der man keinen noch so kleinen Wunsch abringen konnte. Nach längeren Recherchen, auch unserer Kollegen der Schautauben, war klar, dass die Note n.a. lautete. Denn dieser Farbenschlag ist bei Rassetauben nicht anerkannt.

Den Abschluss bildeten 7 Vielfarbige, wovon 5 einen ordentlichen Eindruck hinterließen. Stark anziehende Schwanzpartie, breiter Unterschnabel oder unkorrekte Halsführung mit aufgelegten Schnabel bekamen untere Noten. Ein weiteres gut für eine sehr feine junge 0,1 (St. Krüger) aufgrund einer fehlenden Schwanzfeder. Wünsche bezogen sich auf eine deutlichere Vorbrustauswölbung, kürzere Schwanzpartie und glattere Halsfeder. Auch könnte die Farbverteilung gleichmäßiger sein.

Karsten Gehrmann

 

 

01a_indigodunkelgehmmert_Rmer 01blauHVRadkeHalle14 01blauhvSachseHalle14 01blauschimmel_MBeuke 01blauVRmerHalle14 01blauVSachseHalle14 01gelbfahl_Schrter 01gelbfahlgehmmert_MTrepte 01j_Suk_IndigomBinden 01rotfahlgehmmert_MTrepte 01Trepte_Rotfahl 10_KlaasdeWith_Andalusier 10_M.Sachse_Blaum_Binden 10_schwarzgescheckt_MHusler 10_wei_JWolfgram 10a._Rmer_IndigomBinden 10a_P.Rmer_blaugehmmert 10j_K.Gehrmann_Braunfahl